Workshop Bewegt GESUND bleiben: Rehabilitationssport – ein neues Thema im Sportverein

Wo liegen Kosten und Nutzen des Rehasports sowohl aus Sicht der Vereine als auch aus Sicht “alter und potentiell neuer Mitglieder?”

Diese Fragestellung stand im Mittelpunkt des Workshops am 23.6.2017 in der Geschäftsstelle des Stadtsportbunds Münster. Eingeladen hatte der Stadtsportbund, um allen interessierten Vereinen, die Möglichkeit zu geben, konkrete Informationen zu bekommen und vereinsspezifische Fragen zu erörtern. 5 Vereine im SSB Münster zeigen aktuell Interesse daran, das Thema Rehasport, d.h. ärztlich verordnete Sportangebote für chronisch kranke Menschen, neu in ihr Vereinsrepertoire aufzunehmen. Informiert und diskutiert wurde entsprechend über Möglichkeiten und Vorteile, über Einnahmen und Ausgaben aber auch über vorhandene Vereinsressourcen, um die anfallenden gesetzlichen und vertraglichen Rahmenbedingungen zu stemmen.

Am 25.8.17 wird dieses Thema weiterführend zur Diskussion stehen: Wie lassen sich bestehende Angebote nachhaltig installieren? Wie können bestehende Angebote erweitert oder ausgebaut werden. Weitere Informationen zum Thema Rehasport im Sportverein gerne bei Gabi Völker-Honscheid (Projektkoordination “Bewegt GESUND bleiben in NRW”). gabi.voelker.h@ssb.ms!

Interview der Starthilfe Münster mit der Fachkraft “Integration durch Sport” Tanja Stücke-Zumdick

Starthilfe Münster: Was genau tun Sie beim Stadtsportbund Münster e.V.?

Tanja Stücke-Zumdick: Der Stadtsportbund ist die Dachorganisation der rund 200 Münsteraner Sportvereine mit 92.000 Mitgliedern und bietet verschiedene Serviceleistungen für seine Mitgliedsvereine an.
Meine Aufgabe als Fachkraft für „Integration durch Sport“ ist die Beratung und Förderung von Vereinen, die sich mit dem großen Thema der Integration beschäftigen. Hierbei berate ich zum Beispiel bei der Planung und Finanzierung von Projekten.
Die Vernetzung mit den verschiedenen Akteuren, die sich mit dem Thema Integration befassen, ist besonders wichtig. Hierbei entstehen Kooperationen, zum Beispiel mit dem Kommunalen Integrationszentrum.

Starthilfe Münster: Wie kann Sport bei der Integration helfen?

Tanja Stücke-Zumdick: Integration mit Sport ist schon in den 60-er Jahren ein Thema gewesen und dann immer wieder.
Integration ist ein Prozess, der von vielen Akteuren ausgeht und stellt keine einseitige Anpassung dar, d.h. die verschiedenen Akteure wirken gemeinsam an diesem Prozess mit. Hierbei ist eine aktive Gestaltung wichtig.
Sport gilt im Allgemeinen als der Motor der Integration, da Sport Kommunikation ist, aber größtenteils ohne Sprache auskommt, also keine Sprachbarrieren kennt. So sind zum Beispiel die Fußball-Spielregeln fast jedem bekannt.
Sport bietet die ideale Möglichkeit die Menschen einander näher zu bringen und in Kontakt zu treten. Merkmale, die für das Zusammenleben in unserer Gesellschaft wichtig sind, werden spielerisch erlebt, wie z.B.: Toleranz, Fair Play oder regelgeleitetes Handeln.

Starthilfe Münster: Wie kann ich mich über die Angebote der Vereine informieren?

Tanja Stücke-Zumdick: In unserer Vereinsdatenbank sind alle Angebote der Mitgliedsvereine aufgelistet und können abgefragt werden. So können Interessierte nach bestimmten Vereinen, nach Angeboten oder nach Vereinen in den einzelnen Stadteilen suchen. Eine detaillierte Suche nach bestimmten Parametern ist ebenfalls möglich.
Diese Vereinsdatenbank ist für den Sportsuchenden unter www.stadtsportbund-ms.de abrufbar.

Starthilfe Münster: Welche Beispiele für Vereins-Projekte mit Flüchtlingen gibt es in Münster bereits?

Tanja Stücke-Zumdick: Innerhalb der letzten zwei Jahre gab es eine Vielzahl an Angeboten mit Flüchtlingen, alle aufzuzählen würde den Rahmen sprengen.
Die Angebote gingen von Integrationstagen, wo ein Shuttle-Busverkehr eingerichtet wurde und die Flüchtlinge zu den Sportangeboten gebracht wurden, über Fitnesskurse für Frauen, Laufgruppen für Männer, Ballspiel-Sportgruppen, Karatekurse, Schwimmkurse bis hin zu Sportangeboten direkt in den Unterkünften. Diese Aufzählung ist nicht vollständig, es sind nur einige Beispiele.
Auch wurde eine Gruppenhelfer-Ausbildung mit jungen Flüchtlingen durchgeführt, um so auch nachhaltig die Integration voranzubringen.

Starthilfe Münster: Gibt es besondere Aktionen, die 2017 geplant sind?

Tanja Stücke-Zumdick: Unsere Vereine haben gute Ideen und es werden weitere Projekte geplant. Genaue Termine für besondere Veranstaltungen stehen derzeit aber noch nicht fest.
Es wird im Herbst wieder einen Integrationstag geben, da die Veranstaltung im letzten Jahr regen Zulauf hatte. Im Rahmen dieser Veranstaltung werden verschiedene Sportarten mit Mit-Mach-Angeboten vorgestellt.
Gerne informiere ich über anstehende Veranstaltungen.
Viele unserer Mitgliedsvereine bieten durchgängig Sport-Angebote für Flüchtlinge an. Einzelne Angebote sind nur für Flüchtlinge, oft auch direkt in der Unterkunft oder in unmittelbarer Nähe. In vielen anderen Sportgruppen werden Flüchtlinge in den Sportbetrieb integriert. Jeder ist beim Sport willkommen.

Das Interview ist auf der Seite der Starthilfe Münster veröffentlicht:
http://www.starthilfe-muenster.de/integration-sport-muenster-interview/

Pressemitteilung Qualifizierungsreihe “Sport und Sprache” vom 27.04. – 01.06.2017

Qualifizierungsreihe “Sport und Sprache” vom 27.04. – 01.06.2017

Die Qualifikationsreihe „Sport und Sprache“, die das Kommunale Integrationszentrum in Kooperation mit dem Stadtsportbund Münster e.V. durchgeführt hat, ist erfolgreich am 01.06.2017 abgeschlossen worden.
Die Teilnehmer*innen – ehrenamtlich Tätige aus Organisationen, die mit Geflüchteten arbeiten und Übungsleiter*innen aus Sportvereinen – haben sich an fünf Terminen mit dem Thema „wie mit Bewegung der Spracherwerb von neu Zugewanderten gefördert werden kann“ beschäftigt.
Viele Themen wurden in den fünf Veranstaltungen von den Dozenten und den Teilnehmern*innen bearbeitet. Unter anderem wurde mit den Teilnehmern*innen folgende Themen erörtert: Umgang mit Vielfalt und Machtverhältnissen in der Migrationsgesellschaft, Grundlagen zu Spracherwerb und –entwicklung, Grundlagen zu sprachförderlichem Verhalten, adressatengerechte Gestaltung von praktischen Übungen.
Dabei war es für die Teilnehmer*innen besonders interessant, dass es auch Praxiseinheiten gab, wo explizit Übungsbeispiele in der Sporthalle vorgestellt wurden. Auch die Theorieeinheiten wurden immer wieder durch kleine Bewegungspausen durchbrochen. Ein reger Austausch zwischen Teilnehmern*innen und Dozenten*innen bestand bei allen fünf Veranstaltungen und wurde von besonders von den Teilnehmern*innen begrüßt, da so jeder von seinen eigenen Erfahrungen erzählen konnte und so Ideen für die Umsetzung weiterer Projekte gewinnen konnten.
Beim Best-Practice-Austausch mit Vertretern aus der Münsteraner Sportlandschaft (Oliver Lich – Shotokan Karate Dojo Münster e.V., Nils Wagner – Bundesfreiwilligen Dienstler vom TSC Gievenbeck e.V. und Thomas Lammers von der Sportjugend Münster) haben diese von ihren Erfahrungen bei verschiedenen Projekte berichtet und es kam zu einem regen Austausch mit und zwischen den Teilnehmern.
Dozenten*innen aus Wissenschaft und Praxis (Mareike Braun – Verein für Mototherapie und psychomotorische Entwicklungsförderung Münster, Ferahs Hafez – Kommunales Integrationszentrum Münster, Jana Kaulvers & Dr. Mirko Krüger – Universität Duisburg / Projekt ProDaZ, Tanja Stücke-Zumdick – Stadtsportbund Münster e.V. und Sarah Quade – Universität Münster haben das Basiswissen vermittelt, praktische Übungen gezeigt und Tipps zur Umsetzung im eigenen Praxisfeld gegeben.
Eine weitere Qualifizierungsreihe „Sport und Sprache“ wird im Herbst 2017 angeboten.